
Anfang des Jahres hofften die Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt, zu dem u. a. der Hochtaunuskreis und damit auch Bad Homburg zählt, noch auf eine Erholung der Wirtschaft. Die Ergebnisse der aktuellen Frühsommer-Konjunkturumfrage der IHK zeigen nun jedoch, dass diese Hoffnung durch den Ukraine-Krieg zurückgeht. Zwar schätzen mit einem Anteil von 50 % etwas mehr Unternehmen als zu Jahresbeginn die Geschäftslage befriedigend ein. Jedoch sinkt der Anteil der Unternehmen, die die aktuelle Lage als gut bewerten, auf weniger als ein Drittel.
Die Geschäftserwartungen haben sich im Vergleich zum Jahresanfang in den negativen Bereich verschoben. Während nur noch ein knappes Fünftel der Unternehmen mit einer besseren Geschäftslage rechnet, erwarten 28 % eine Verschlechterung. Ursächlich hierfür sind die hohen wirtschaftlichen Unsicherheiten, vor allem die hohen Energiepreise und Lieferengpässe. Für fast 60 % der Unternehmen über alle Branchen hinweg besteht das größte Geschäftsrisiko in den steigenden Energie- und Rohstoffpreisen. In einigen Branchen wird zudem ein deutlich höheres Risiko für zu hohe Arbeitskosten durch potenziell steigende Lohnforderungen gesehen: im Gastgewerbe, der Verkehrswirtschaft, dem Baugewerbe und den personenbezogenen Dienstleistern.
Trotz allem liegt der Anteil der Unternehmen, die ihr Investitionsbudget erhöhen möchten, einige Prozentpunkte über dem Anteil derjenigen, deren Investitionsabsichten abnehmen. Zwei Drittel der Unternehmen gehen zudem von einer gleichbleibenden Beschäftigung aus. Zwar ist der Anteil der Unternehmen, die mit zunehmender Beschäftigung rechnen, gesunken, beträgt jedoch immer noch ein Fünftel.
Die Unternehmen im Hochtaunuskreis scheinen laut der IHK-Konjunkturerhebung ihre derzeitige Geschäftslage ein wenig pessimistischer einzuschätzen als die Unternehmen in Frankfurt und im Main-Taunus-Kreis. Die Grafik oben zeigt die Entwicklung der Konjunkturbewertungen im Hochtaunuskreis im Vergleich der vergangenen Jahre zurück bis 2007.
Ein aktueller Blick auf die Webseiten von am SÜDCAMPUS Bad Homburg ansässigen Unternehmen lässt erhoffen, dass die Geschäftslage (noch) gut ist, denn vielfach wird Personal gesucht. Hier einige Beispiele:
Quelle für die beschriebenen Ergebnisse der Konjunkturumfrage: IHK Frankfurt am Main. Drei Mal pro Jahr befragt die IHK mehr
als 3.000 Mitgliedsunternehmen aus neun Branchen aus dem gesamten
IHK-Bezirk nach ihren Einschätzungen zur konjunkturellen Entwicklung.
Download des IHK-Konjunkturberichts Frühsommer 2022