
Seit fast einem Monat ist auf dem SÜDCAMPUS Bad Homburg neben Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Behörden eine weitere Nutzung angesiedelt: eine Annahmestelle für Spenden, die Menschen aus der Ukraine zugutekommen.
Kurz nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ging es Ende Februar los: Zwei Mitarbeitende der Hochtaunuskliniken begannen in Räumlichkeiten im ehemaligen Hewlett-Packard-Gebäude, in dem sich auch das Impfzentrum des Hochtaunuskreises befindet, Sach- und Geldspenden anzunehmen. Am 6. März verließ ein vollbeladener 12-Tonner-LKW das Gelände. Er brachte Spenden und Hilfsgüter nicht nur von Klinikmitarbeitenden, sondern auch von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern in die Stadt Lviv im Westen der Ukraine. Am 21. März startete ein weiterer mit Spenden vollgeladener LKW, dieses Mal mit fast 17 Tonnen beladen und in die moldawische Hauptstadt Chisinau, wohin in der Zwischenzeit viele Menschen aus der Ukraine geflüchtet sind. Weitere Transporte Richtung Osten sind geplant.
Die Spenden werden nicht nur für die Transporte genutzt, sondern kommen auch ukrainischen Geflüchteten zugute, die sich vor Ort in der Annahmestelle mit nötigen Dingen versorgen können. Am vergangenen Samstag kamen laut Schätzungen der Koordinatoren zwischen 70 und 80 ukrainische Menschen, um sich beispielsweise mit Kleidung, Bettzeug, Babyzubehör, Schulsachen, Hygiene- und Körperpflegeartikeln zu versorgen. Allein für die Lagerung und Sortierung der Kleidung wird ein schätzungsweise 300 qm großer Raum genutzt (siehe Foto).
Der Gebäudeeigentümer stellt den Engagierten die Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung. Die Klinikmitarbeitenden wechseln sich vor Ort bei der Sammlung, Sortierung, Verpackung und Ausgabe der Sachspenden ab. Täglich arbeiten außerdem Engagierte der kolumbianischen Stiftung Maria Luisa de Moreno vor Ort mit. Nicht zuletzt kommen immer wieder Bürgerinnen und Bürger dazu und unterstützen bei den Hilfsaktivitäten. Es ist davon auszugehen, dass die Spendensammelstelle mindestens für die nächsten zwei Monate bestehen bleibt, je nach Entwicklung der Dinge.
Manuela Wehrle, Koordinatorin der Standortinitiative SÜDCAMPUS, nahm von ihrem ehrenamtlichen Einsatz in der Sammelstelle diese Bitte der Verantwortlichen mit: Gerne dürfen die am SÜDCAMPUS ansässigen Unternehmen ihre Beschäftigten auf die Sammelstelle und den Bedarf an Spenden hinweisen. Das können sowohl Geldspenden sein, von denen nötige Dinge gekauft werden, als auch Sachspenden. Aktuell (Stand 28.03.2022) wird vor allem folgendes benötigt: haltbare Lebensmittel, Hygiene- und Körperpflegeartikel, Bettwäsche, Kinderwagen, Babyschlafsäcke, Schulsachen, Decken, Geschirr, nicht abgelaufene und nicht angebrochene Medikamente, Pflaster, Waschmittel, Batterien, Verbandskästen.
Die Spendenannahme ist täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Die Annahmestelle befindet sich am Hintereingang des Impfzentrums, Adresse: Am Grünen Weg 1. Hier werden sowohl Sach- als auch Geldspenden entgegengenommen. Spendenquittungen können jedoch nicht ausgestellt werden. Auch wer beim Sortieren und Verpacken unterstützen möchte, ist an der Annahmestelle herzlich willkommen und wird direkt eingewiesen. Foto: Manuela Wehrle