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Phänomen Zoom-Fatigue

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Sind Sie häufig ermüdet und gestresst von Online-Konferenzen? Wenn ja, leiden Sie möglicherweise unter "Zoom-Fatigue". Was es mit diesem Phänomen auf sich hat, darüber referierte und diskutierte Prof. Dr. Jutta Rump (Foto) kürzlich auf dem Bad Homburger PersonalerDialog.

Der PersonalerDialog wird mindestens einmal pro Jahr von der Wirtschaftsförderung Bad Homburg organisiert und fand 2021 erstmals digital statt. Die Veranstaltung dient Personalverantwortlichen von Bad Homburger Unternehmen als Treffpunkt für Kontakte und Austausch. Auch am SÜDCAMPUS angesiedelte Unternehmen waren kürzlich dabei.

Jeder PersonalerDialog ist einem Schwerpunktthema gewidmet. Das lautete in diesem Jahr folgendermaßen: "Möglichkeiten und Grenzen der virtuellen Kommunikation im betrieblichen Umfeld – das neue Phänomen der 'Zoom-Fatigue'". Nach einer Begrüßung durch den Bad Homburger Oberbürgermeister Alexander Hetjes trug Prof. Dr. Jutta Rump von der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft und dem Institut für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen anschaulich neueste Erkenntnisse zu dem genannten Phänomen vor.

"Fatigue" bedeutet aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt "Ermüdung" oder "Erschöpfung". Diese Ermüdung durch zahlreiche Online-Konferenzen - egal, ob durchgeführt mit Zoom, Teams, Skype oder anderen Tools - zeigt sich laut den Erkenntnissen von Prof. Dr. Rump in erster Linie durch reduzierte Konzentrationsfähigkeit, Ungeduld und Genervtsein. Die Wissenschaflterin stützte sich bei ihren Ausführungen auf die Ergebnisse von zwei Befragungen, die sie im September 2020 und Dezember 2020 durchgeführt hat. Demnach hat sich bei fast drei Viertel der im Dezember Befragten die Zahl der virtuellen Meetings erhöht. Zugleich hat jedoch der Anteil derjenigen, die Zoom-Fatigue verspüren, kaum zugenommen.

Um Zoom-Fatigue zu begrenzen, wurden im Lauf der Zeit verstärkt organisatorische und technische Maßnahmen getroffen. Trotzdem steigt die Müdigkeit durch Online-Tools vor allem durch fehlendes Netzwerken und mangelnde Möglichkeiten für Small Talk. Um die Müdigkeitserscheinungen zu reduzieren, votiert eine Mehrheit der Befragten für organisatorische Maßnahmen, vor allem eine Begrenzung der Meeting-Zeit, eine passende und gern auch humorvolle Moderation sowie Pausen zwischen den virtuellen Meetings.

Sollten Sie sich für weitergehende Erkenntnisse zum Thema Zoom Fatigue interessieren, empfiehlt sich ein Blick auf die Studienergebnisse vom Dezember 2020: https://www.ibe-ludwigshafen.de/zoom_fatigue-phase2/

Infos über den PersonalerDialog sind auf der Webseite der Bad Homburger Wirtschaftsförderung zu finden: https://www.bad-homburg.de/wirtschaft/wirtschaftsfoerderung/PersonalerDialog.php

Während des digitalen PersonalerDialogs war übrigens bei den TeilnehmerInnen von Zoom-Fatigue nichts zu spüren, denn es wurde fleißig kommentiert und diskutiert! Insofern trifft hier auch eine Erkenntnis von Prof. Dr. Rump zu: Die Gestaltung der virtuellen Meetings kann zu einer Erhöhung des Belastungszustandes führen - muss es aber nicht, wenn entsprechend gute Tools verwendet und Atmosphäre geschaffen werden.

Foto: Prof. Dr. Jutta Rump



© www.suedcampus.de   Freitag, 26. Februar 2021 14:58 suedcampus
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