» Start

Corona-Krise: Was wird am Südcampus anders oder neu gemacht?

foto_m oppel_agentur fuer arbeit hg

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind spür- und sichtbar und werden in ihrer Intensität sicherlich noch zunehmen. Die Standortinitiative Südcampus Bad Homburg hört sich bei den vor Ort ansässigen Unternehmen und Institutionen um, wie sie auf die Krise reagieren, und möchte darüber berichten, was sie in den letzten Wochen anders oder neu gemacht haben, um auch unter Krisenbedingungen weiter bestehen und Zuversicht schaffen zu können. So möchte die Standortinitiative dazu beitragen, dass die hier Ansässigen ihre Erfahrungen und einige auch für andere interessante Anregungen austauschen können.

Agentur für Arbeit Bad Homburg

Den Auftakt bildet ein Einblick in eine für viele Unternehmen gerade in der jetzigen Situation wichtige Institution: die Agentur für Arbeit Bad Homburg. Zusammenfassend stellt Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur (siehe Foto), zunächst einmal fest: „Die Agentur kommt bislang gut durch die Krise. Wir haben innerhalb kürzester Zeit alle Ressourcen in die Bearbeitung von Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld und jetzt (leider) auch Insolvenzgeld gesteckt." Dazu verrät Matthias Oppel aktuelle Zahlen:

"Seit 16. März 2020 haben im Agenturbezirk (Hochtaunus, Main-Taunus, Groß-Gerau) 6.500 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, mittlerweile gehen wöchentlich 500 Abrechnungen ein. Aktuell beziehen knapp 34.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. Da jeder Monat und jeder Mitarbeiter einzeln abgerechnet werden, ist dies nicht ohne Verzögerung zu schaffen. Von ursprünglich 70 Mitarbeitern für ganz Hessen arbeiten aktuell knapp 900 Mitarbeiter in diesem Bereich. Ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so dramatisches Bild ergibt sich im Hinblick auf das Arbeitslosengeld. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 25% gestiegen, im Bereich Arbeitslosengeld 1 (also Kunden der Agentur) sogar um 50% auf 8.600. Das ist der Höchststand an Arbeitslosen seit Gründung der Agentur im Jahr 2013. Auch hier hat die Agentur für Arbeit das Personal massiv verstärkt, teilweise mit Unterstützung anderer Behörden. Den ersten Anzeichen nach werden einige Betriebe die Krise nicht überstehen, die Zahl der Insolvenzen ist steigend.“

Matthias Oppel berichtet auch darüber, wie die Agentur für Arbeit Bad Homburg derzeit arbeitet: "Wir haben unsere Arbeitsprozesse den Rahmenbedingungen der Krise angepasst. So werden interne Probleme in Skype-Konferenzen gelöst, Dienstreisen und Außendienste sind komplett gestrichen. Unsere IT hat sich als extrem belastbar herausgestellt, so dass viele Anwendungen seit Wochen stabil funktionieren. Insgesamt hat sich die gesamte Organisation sehr schnell und effizient umgestellt, alle arbeiten motiviert, flexibel und mit zahlreichen Überstunden an der Bewältigung dieser Aufgabe."

Für den Kundenbetrieb ist die Agentur für Arbeit übrigens geschlossen, alle Anliegen werden aktuell telefonisch oder online beantwortet. Am Tag gehen in der Agentur zwischen 400-600 Anrufe ein, die Erreichbarkeitsquote liegt bei 85%. Sicherlich auch gut für die Arbeitgeber am Südcampus zu wissen: Die Agentur betreibt zwei verschiedene Hotlines, eine für Arbeitgeber (0800-45555 20) und eine für Arbeitnehmer, Schüler, Eltern etc. (06172-4869 116).

Foto: Agentur für Arbeit Bad Homburg



© www.suedcampus.de   Mittwoch, 27. Mai 2020 11:23 suedcampus
© 2025 SÜDCAMPUS, Alle Rechte vorbehalten. Impressum | Datenschutz Anmelden